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Schwan     Die projektierte Mobilfunkantenne Kappelenring 12B
   2. Baugesuch


Es wurde ein neues Baugesuch mit einem andern Antennentyp eingereicht. Deshalb muss erneut Einsprache gemacht werden.
Der Radius der Einspracheberechtigten ist neu nur noch 474m, da die Leistung reduziert wurde.
Diese 474m decken sämtliche Häuser im Ring ab. Eine Karte mit dem 474m Umkreis finden Sie weiter unten oder hier

Die Eingabefrist läuft bis und mit 5. Feb 2011    
Sie finden hier einen ergänzten Musterbrief
Der Leist hat Einsprache gemacht. Den Brief fnden Sie hier
.

Wie der Leist erfahren hat, wurde beim ersten Gesuch das „Open Air Sendestudio“ von Radio Chico auf dem Dach des Hauses 12c nicht berücksichtigt. Die für ein OMEN (Ort Mit Empfindlicher Nutzung) geltenden Grenzwerte wären dort weit überschritten worden.
Daher der Rückzug und das neue Baugesuch.

Um die zulässigen Grenzwerte einzuhalten wurde

  • die abgestrahlte Leistung für GSM (Telefonieren) auf die etwa Hälfte reduziert,
  • für GSM vom 900 MHz Band auf das 1800 MHz and gewechselt,
    (Zugelassener Grenzwert erhöht sich von 5 auf 6 V/m)
  • und es wird etwas weniger nach unten abgestrahlt.
  • bei UMTS (Internet für Laptops) ganz geringfügig reduziert

Mit diesen Massnahmen kann auf dem Dach des Hauses 12c der Grenzwert gerade noch so "häb chläb" eingehalten werden.Der "Full Power" strahlt über die Köpfe hinweg.

Die Reduktion der Strahlung auf das am stärksten belastete Hochhaus Kappelenring 10 bleibt leider trotz dieser Massnahme marginal. (6 bis 10%)


Der Chappele-Leist wird wiederum Einsprache machen!
Hier kann man sie demnächst ansehen

In der ganzen Gemeinde Wohlen gibt es kaum einen "geeigneteren" Standort wie innerhalb des Rings, wo man mit einer einzigen Antenne so viele Bewohner gleichzeitig "beglücken" (oder wohl besser verärgern) kann. Und hatte es nicht einmal oben im Wald eine provisorische Antenne von Orange? Die musste weichen, weil man im Wald keine Antennen mehr aufstellen darf. Bäume ertragen die Strahlung scheinbar schlechter wie Menschen. Zugegeben, sie besitzen auch keine Handys.

Neben den beiden Antennen in Hinterkappelen (Telefonzentrale und Post) stehen in der Umgebung Antennen in Wohlen, Frauenkappelen, Oberdettigen und der Autobahnausfahrt Bethlehem.
Plan siehe
Standorte von Sendeanlagen in der Schweiz (BAKOM).

Bei unserer ersten Einsprache konnten wir davon ausgehen, dass Sunrise und Orange ihre Mobilnetze zusammenlegen. Orange hat auf dem Marti-Gebäude bereits eine Antenne! Heute wissen wir es besser: Der Zusammenschluss kam nicht zustande.


Fotomontage Haus 12b + .Swisscom Antenne, beide aus 83 Schritten Entfernung fotografiert.
Oberkante Antenne gemäss Baugesuch 6.60 m über der Dachkante.

Aber Hand aufs Herz: Alle haben ein Handy und Viele telefonieren selbst damit, wenn eigentlich ein Festnetztelefon in der Nähe wäre oder haben gar keinen Festnetzanschluss mehr. Aber eine Natelantenne in der Nähe will man dann doch nicht. Dabei vergisst man gerne dass das eigene Handy am Ohr eine richtige Strahlenschleuder ist. Die Natelantenne auf dem Dach ist dagegen gar nichts. Kluge Köpfe schützen sich. Zwar nicht mit einem Helm aber mit einem Ohrhörer oder einer Freisprecheinrichtung. Anrufe Festnetz zu Festnetz wären übrigens meist viel, viel billiger.

Neuerdings wird auch via das schnellere UMTS Mobilfunknetz gesurft statt über das Festnetz. Das bedeutet ein ganzes Netz zusätzlicher UMTS-Antennen. In unserem Fall zu den pro Richtung noch 500 bis 600 Watt¹ Sendeleistung
fürs Telefonieren weitere 1050 Watt² für's Internet.
¹  im erstem Baugesuch noch zwischen 600 und 1650 Watt
²  im erstem Baugesuch noch 1150 Watt
Soll man Einsprache machen?

Die Erfahrung zeigt, dass man in der Regel nichts gegen Antennen-Strahlung machen kann, so lange an den kritischen Punkten der Grenzwert, in unserem Fall von 6 V/m (Volt pro Meter) eingehalten ist. Und gemäss den eingereichten Unterlagen werden  sie eingehalten. Dies haben wir minutiös überprüft und nachgerechnet. 
Also muss man schon andere Gründe suchen, z.B:
  • Die Entwertung der Gebäude und Wohnungen mit Konsequenzen auf Eigenmietwerte, Mietzinseinnahmen, amtliche Werte und schlussendlich den Steuerertrag der Gemeinde.
    Auf Grund einer hedonischen Schätzung des Hauseigentümerverbandes für eine typische 4½-Zimmerwohnung im Ring kommt man aff einen Wertverlust von 16.5%. Hochgerechnet auf 288 Wohnungen und Häuser in Sichtweite der Antenne sind das 22 Mio Fr!
  • Neu: Verstoss gegen die Sonderbauordnung Kappelenfeld
    Erlaubt sind nur Dachaufbauten, wie Lift-und Treppenhausaufbauten. Also Aufbauten die dem Gebäude dienen.

  • die fehlende Garantie, dass der Grenzwert von 6 V/m nach Inbetriebnahme der Antenne auch periodisch gemessen und eingehalten wird.
  • Bis jetzt noch unbekannte Langzeitschäden
  • Wer findet weitere Gründe?
Neben der Einsprache kennt der Kanton Bern aber auch noch das Instrument der Rechtsverwahrung. In Artikel 32, Abs.. 1 des Dekrets über das Baubewilligungsverfahren steht: Die Rechtsverwahrung bezweckt die Orientierung der Gesuchstellenden und der Behörden über Privatrechte, welche durch das Bauvorhaben berührt werden, und über Entschädigungsansprüche, die daraus abgeleitet werden könnten. (http://www.sta.be.ch/belex/d/7/725_1.html)

Daher kann eine Einsprache durchaus sinnvoll sein
. Sie kann bei deren Ablehnung in eine Rechtsverwahung umgewandelt werden. Der Besitzer der Liegenschaft 12b kann sich dann später nicht herausreden, er hätte die geltend gemachten Schäden nicht voraussehen können. Z.B. wenn nach Jahren doch gesundheitliche Schäden nachgewiesen werden können. (Wie war es doch beim "ungefährlichen" Asbest?) Daher sollten diese Schäden in der Einsprache trotzdem geltend gemacht werden.

Hier finden sie einen Musterbrief, den Sie für ihre eventuelle Einsprache verwenden und ergänzen können.

Hier geht es zum ergänzten Musterbrief
verwenden Sie möglichst die aktuelle Version 2b
  • Sie können die Word Datei mit Ihrem Text ergänzen oder Passagen heraus nehmen. 
  • Vergessen Sie bitte nicht, oben links den Max Muster und seine Adresse durch Ihre zu ersetzen.
  • Die blauen Texte sind lediglich Hilfen für Sie. Sie werden nicht gedruckt
  • Die Numerierung der Zwischentitel geschieht automatisch. Der Absatz wird in der Symbolleiste oben mit
    Ueberschrift oder 1 oder 3 angezeigt
  • Bei den Texten bedeutet
    Textkoerperdass automatisch ein Abstand zum vorherigen Textblock entsteht.
  • Durch Anklicken des Pfeiles können andere Formate gewählt werden.
Fragen: webmaster@chappele-leist.ch

Einige Links
BAKOM Leitfaden für Städte und Gemeinden
Google Suche: Antennenstandorte GSM
Der Bundesgerichtsentscheid 1P.68/2007, Gemeinde Günsberg
Verein Gigaherz: Anleitung für Einsprachen (Etwas umfangreich)
Elektrosmog

Umkreis der Einspracheberechtigten 474m
Ring


Wie funktioniert ein Mobilfunknetz?

Wabe


Die Technik guckt auch hier -wie so oft - der Natur ab. Dieses mal den Bienen, bzw. deren Waben. Genau so ist ein Mobilfunknetz aufgebaut, mit wabenförmigen Zellen. In jeder der 6 Ecken steht ein Sendemast, der jeweils 3 Zellen bedient. Bei genauem Hinsehen entdeckt man denn auch meist die 3 Antennen. Das Handy hat also die Möglichkeit mit einer von 6 Antennen in Verbindung zu treten. In Wirklichkeit werden es meist weniger sein, weil z.B. Häuser, Hügel usw. den Weg versperren können. Auch kann eine der Antennen mal voll ausgelastet sein. Dank dieser Wabenstruktur ist es immer noch sehr wahrscheinlich, dass man wenigstens eine der 6 Antennen erreicht.

Natürlich können die Zellen in Wirklichkeit selten so ideal angeordnet werden, sei es aus topografischen Gründen oder weil eben niemand die Antenne will. Je mehr von dieser Wabenstruktur abgewichen werden muss, je eher gibt es Empfangslöcher, die dann ev. sogar mit zusätzlichen Antennen gestopft werden müssen. Daher können Antennen nicht einfach irgendwo aufgestellt werden
.

Etwas zur Strahlung
1. Baugesuch
Feldstärke
Die 1650+1150 W sind die Stahlleistung Richtung Nord-Ost
Die  
600+1150 W sind die Stahlleistung Richtung Süd
Der erste Wert ist für die GSM-Antenne, der Zweite für UMTS

5 V/m ist der Grenzwert. Alles was darunter ist, erfüllt die Vorschriften.
2. Baugesuch mit tieferen Leistungen
Feldstärke2
Die 600+1050 W sind die Stahlleistung Richtung Nord-Ost
Die
600+1050 W sind die Stahlleistung Richtung Süd
Der erste Wert ist für die GSM-Antenne, der Zweite für UMTS
6 V/m ist der Grenzwert. Alles was darunter ist, erfüllt die Vorschriften.
Je weiter weg von der Antenne, je weniger Strahlung.  Oben 2 Diagramme für den Fall dass man direkt im Strahl ist.
Sobald irgendwo eine Betonwand dazwischen ist sinkt die Belastung rapid.

Die Grenzwerte sind übrigens 10 mal weniger als in der EU! Bei uns gilt dieser Wert nur für  unbewohnte Räume oder Orte ohne dauernden Aufenthalt von Personen.

Die Antennen strahlen in vertikaler Richtung in einer engen Keule mit einem Öffnungswinkel von ±5°. Man will ja weder die Flugzeuge am Himmel noch alles was unter der Erde ist erfassen. Es wird daher nur ganz leicht schräg nach unten gestrahlt. So zwischen 0° (also horizontal) und (wenn's hoch kommt) 10° Neigungswinkel nach unten. Viele kritische Punkte sind ausserhalb dieser Keule. Da ist man schon wesentlich früher im grünen Bereich.


Zu den Grenzwerten im Gebiet um die neue Antenne
Das Bild unten stammt aus der Baueingabe. Der Leist hat zusätzlich rot die berechneten Werte eingetragen, zusammen mit der Höhe für die sie gerechnet wurden.
Wie man im Bild unten sieht, sind diese Werte an allen kritischen Punkten eingehalten.
Ebenfalls sind die Sendeleistungen für die 3 Antennen eingetragen. Der erste Wert ist für GSM (Das traditionelle Natel), der Zweite für UMTS.

Als Erstes der Plan mit den Werten für das neue 2. Baugesuch
Anschliessend der Plan mit den Werten für das 1. Baugesuch

Plan 2. BUEINGABE

Plan für das 1. Baugesuch
Plan

Wo sind eigentlich die kritischen Punkte?

Eine "Natelantenne" besteht in der Regel aus 3 Antennen, die dann das Gebiet rundum um die Antenne abdecken, d.h. bestrahlen. (Jede mit einem horizontalen Öffnungswinkel von gegen 120°) In der Höhe hingegen strahlen die Antennen mit einem ganz schmalen Öffnungswinkel nur ganz wenig etwas nach unten, um ein möglichst grosses Gebiet von mehreren km mit möglichst wenig Sendeleistung abzudecken. Gemäss Baueingabe betragen die Strahlungswinkel: (2. Baueingabe)
Antenne
NeigungswinkelTotal
wovon mechanisch verstellbar
wovon elektrisch verstellbar
600 + 1050 W Richtung NO
0....-10°

0....-10°
600 + 1050 W Richtung NW 0....-10° 0....-10°
500 + 1000 W Richtung Süd GSM: 0....-4°  UMTS: 0....-6° GSM: 0....-4°  UMTS: 0....-6°

Das bedeutet, die Orte mit der stärksten Belastung sind leicht unter "Augenhöhe" mit der Antenne. D.h. die obersten Wohnungen in der Umgebung. Das erklärt auch, weshalb die Einfamilienhäuser und der Kindergarten weniger abbekommen. Die Antenne strahlt über sie hinweg. Auch im Haus, wo die Antenne steht ist die Strahlung nicht sehr hoch, so lange das Dach aus dickem Beton besteht. Eisenbeton ist eine ideale Abschirmung. Das merkt man auch in Läden, die sich im Untergeschoss befinden. Dort ist mit dem Natel meist tote Hose. Glas lässt die Strahlung hingegen praktisch ungehindert durch.


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